Material und Kreislaufwirtschaft

Nachhaltiger Umgang mit Rohstoffen und Wertstoffen in der Bauwirtschaft

Die Bauwirtschaft zählt weltweit zu den rohstoffintensivsten Wirtschaftszweigen. Das Wirtschaftswachstum, die weltweite Bevölkerungszunahme und die notwendigen Anpassungen an den Klimawandel erhöhen den Bedarf am Bau und der Erhaltung von Gebäuden sowie Infrastruktur. Um Ressourcen zu schonen und Abfälle zu reduzieren, ist es dringend notwendig, die Baubranche in eine Kreislaufwirtschaft umzuwandeln. Dies hat auch eine hohe Priorität in den Agenden der Europäischen Union und zeigt sich zum Beispiel im European Green Deal, der EU-Taxonomie und der Ecodesign for Sustainable Products Regulation. In einer Kreislaufwirtschaft wird der Lebenszyklus von Materialien und Produkten maximiert, Abfall vermieden, Produkte wiederverwendet und Materialien recycelt.

Foto zeig Bauen im Bestand um den Lebenszyklus des Gebäudes zu verlängern © STRABAG

Neben dem hohen Rohstoffbedarf belastet auch das Abfallaufkommen und die im Abfall enthaltenen Schadstoffe die Umwelt auf vielfältige Weise. Es ist daher für uns von zentraler Bedeutung die Maßnahmen zur Abfallvermeidung und zur hochwertigen Verwertung von Abfällen zu verstärken. Die größten Abfallströme im Konzern resultieren aus mineralischen Bau- und Abbruchabfällen. Eine untergeordnete Rolle spielen sonstige produktions- und standortbezogene sowie nichtmineralische Bau- und Abbruchabfälle. Die Gesamtmenge an Abfall ist abhängig von Größe und Art der Bauaufträge (zum Beispiel Gebäude oder Verkehrswege, Rückbau oder Baugrubenaushübe, Verwertungstätigkeiten) und von Qualitätsvorgaben. 

Ziel von STRABAG ist es, Auswirkungen auf die Umwelt, die mit dem Rohstoffverbrauch und den Abfallströmen in Zusammenhang stehen, zu reduzieren und eine ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft zu fördern. Um bis 2040 Klimaneutralität entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu erreichen, spielen der verantwortungsvolle Umgang mit Rohstoffen und der Einsatz von innovativen, CO2e-optimierten Materialien eine zentrale Rolle.

Projekte und Initiativen zur effizienten Ressourcennutzung

Wir wollen durch den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft unsere Ressourcen so effizient wie möglich nutzen. Da Rohstoffe endlich sind, ist es insbesondere im Bausektor von Bedeutung vermehrt auf den Einsatz von Sekundärrohstoffen zu setzen, sofern die Verfügbarkeit gegeben ist. In diesem Zusammenhang verfolgt STRABAG verschiedene Ansätze, die sich an der Abfallhierarchie der EU orientieren. Wir wollen hochwertige Behandlungsverfahren, wie die Aufbereitung zur Wiederverwendung und das Recycling, anderen Verwertungswegen, wie etwa dem Downcycling, möglichst vorziehen. Zudem achten wir im Abfallmanagement bei der Beauftragung Dritter auf deren Zertifizierung nach den jeweiligen nationalen Gegebenheiten.
 
Wir möchten den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks in der Planung berücksichtigen, darunter auch die Kosten für Rückbau, Entsorgung und Recycling. Durch die Ökobilanzierung eines Bauprojekts in der Planungsphase können wir weitere Potenziale zur Einsparung von Rohstoffen identifizieren, ausschöpfen und negative Auswirkungen auf die Umwelt minimieren.

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