STRABAG SE BESTÄTIGT MIT HALBJAHRESZAHLEN STABILE PROGNOSE AUF DAS GESAMTJAHR 2010
Wiederholtes Rekordhoch beim Auftragsbestand: € 15,75 Mrd.
Winterbedingte Leistungsrückgänge noch nicht vollständig aufgeholt: Leistung um 7 % auf € 5,23 Mrd. reduziert nach erstem Halbjahr 2010
EBITDA mit € 186,22 Mio. um 14 % höher, EBIT (€ -10,36 Mio.) weniger negativ
Ergebnis je Aktie von € -0,21 auf € -0,10 verbessert – ohne akquisitionsbedingtem Sondereffekt auf Vorjahresniveau
Ausblick bestätigt: Leistung und Ergebnis 2010 stabil
Wien, 31.8.2010
STRABAG SE, das größte Bauunternehmen Zentral- und Osteuropas, bestätigt mit der Veröffentlichung ihrer Halbjahrsergebnisse die Prognose für das Gesamtjahr 2010. „Wieder einmal berichten wir von einem Rekordauftragsbestand. Die Erhöhung um 10 % auf € 15,8 Mrd. gegenüber Ende Juni des Vorjahres ist diesmal nicht nur auf den Boom-Markt Polen zurückzuführen. Es zeigen sich auch die Erfolge unseres Vorhabens, in Nordeuropa und in außereuropäischen Märkten zu wachsen. Die winterbedingten Leistungsrückgänge aus dem ersten Quartal konnten wir im zweiten Quartal zwar nicht aufholen – hier liegen wir mit € 5,2 Mrd. gegenüber dem ersten Halbjahr des Vorjahres noch um 7 % zurück –, doch sehen wir uns auf gutem Weg, das laufende Geschäftsjahr 2010 bei Leistung und Ergebnis auf Vorjahresniveau abzuschließen. Damit bleibt unser Ausblick auf das Gesamtjahr unverändert“, erläutert der STRABAG SE Vorstandsvorsitzende, Hans Peter Haselsteiner, die Zahlen.
Leistung und Umsatz
Bedingt durch die nachteiligen Witterungsverhältnisse zu Jahresbeginn und dem Auslaufen einiger Großprojekte im Nahen Osten reduzierte sich die Leistung in den ersten sechs Monaten des Jahres 2010 um 7 % auf € 5.234,20 Mio. Starke Rückgänge waren in den Segmenten Hoch- und Ingenieurbau sowie Sondersparten & Konzessionen zu verzeichnen, während sich die Leistung im Verkehrswegebau stabil zeigte. Im zweiten Quartal 2010 war die Konzernleistung mit -1 % auf € 3.396,82 Mio. nahezu unverändert. Beim konsolidierten Konzernumsatz war das Bild ähnlich: In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2010 betrug er € 5.034,97 Mio., was einem Abschlag von 6 % entspricht. Im zweiten Quartal 2010 lag der Umsatz – wie auch die Leistung – um 1 % unter jenem der Vergleichsperiode des Vorjahres.
Auftragsbestand
Der Auftragsbestand erreichte mit € 15.752,01 Mio. erneut eine Rekordhöhe. Dies ist diesmal nicht nur auf neu akquirierte Großprojekte im polnischen Verkehrswegebau zurückzuführen. In der Slowakei beeinflusste die Vollkonsolidierung der Bahnbau-Tochter Viamont im ersten Quartal 2010 den Auftragsbestand positiv. In Benelux, Skandinavien und in den außereuropäischen Märkten verfolgt STRABAG weiterhin erfolgreich ihre Strategie, die Marktpräsenz auszubauen, um dem Margendruck in den Kernländern Europas nicht vollständig ausgesetzt zu sein.
Ertragslage
Die Ergebnisentwicklung des STRABAG Konzerns ist aufgrund der eingeschränkten Bautätigkeit im Winter einer deutlichen Saisonalität unterworfen. Das erste Quartal liefert typischerweise einen negativen Ergebnisbeitrag, der durch das positive Ergebnis im zweiten Quartal noch nicht vollständig kompensiert wird.
Die Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen blieben in den ersten sechs Monaten gemessen am Umsatz stabil. Das Ergebnis vor Zinsergebnis, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag dennoch um 14 % über jenem des Vorjahres, da darin eine erfolgswirksame Aufwertung der tschechischen Bahnbaugesellschaft Viamont DSP a.s. in Höhe von € 24,60 Mio. enthalten ist. STRABAG hatte ihren Anteil an dieser Gesellschaft von 50 % auf 100 % aufgestockt. Im Kaufpreis für die zusätzlichen 50 % der Anteile wurde eine Kontrollprämie berücksichtigt. Synergieeffekte im Konzern können aber erst nach Organisationsmaßnahmen genutzt werden, weshalb diese Synergien in der Berechnung des Firmenwertes noch nicht enthalten sind. Aus diesem Grund wurde eine Abschreibung des Firmenwertes in Höhe von € 14,00 Mio. vorgenommen. Dadurch erhöhten sich die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen um 13 %. Es errechnet sich dadurch ein Ergebnis vor Zinsergebnis und Steuern (EBIT) von € -10,36 Mio. gegenüber € -11,13 Mio. im Vorjahresvergleichszeitraum.
Eine stabile Tendenz war im zweiten Quartal 2010 ersichtlich: Während das EBITDA um 1 % auf € 232,24 Mio. zunahm, reduzierte sich das EBIT geringfügig um 1 % auf € 139,53 Mio.
Das Zinsergebnis fiel in den ersten sechs Monaten mit € -6,75 Mio. weniger negativ aus als im Vorjahr (€ -16,57 Mio.). Während die Zinsen ein ähnliches Niveau zeigten, schlugen Währungsabwertungen nicht mehr im gleichen Ausmaß zu Buche. In Summe errechnet sich ein Vorsteuerergebnis von € -17,11 Mio., nach € -27,69 Mio. im ersten Halbjahr des Vorjahres. Das negative Ergebnis nach Steuern konnte um 41 % auf € -12,80 Mio. eingegrenzt werden. Nach Minderheiten ergibt sich damit ein um 51 % geringerer Konzernverlust von € -11,47 Mio. bzw. ein Ergebnis je Aktie von € -0,10 gegenüber € -0,21 im Vorjahresvergleichszeitraum. Ohne den Sondereffekt in Zusammenhang mit der Aufstockung an Viamont wären das Konzernergebnis sowie das Ergebnis je Aktie in etwa auf Vorjahresniveau zu liegen gekommen.
Vermögens- und Finanzlage
Die Bilanzsumme veränderte sich gegenüber dem 31.12.2009 von € 9.613,59 Mio. auf € 9.549,03 Mio. nur geringfügig. Erwähnenswert ist in dieser Hinsicht ein deutlich geringerer Bestand an liquiden Mitteln bei gleichzeitiger Erhöhung der Sachanlagen und der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Dadurch drehte die Netto-Cash-Position Ende 2009 in eine Nettoverschuldung von € 134,00 Mio. per Ende Juni 2010. Die Eigenkapitalquote blieb mit 31,3 % nach 32,2 % dagegen annähernd stabil.
Der Cash-flow aus dem Ergebnis lag zwar bei € 98,00 Mio. und damit nur 5 % unter jenem des ersten Halbjahres 2009, doch führte der Aufbau des Working Capitals zu einem deutlich höheren negativen Cash-flow aus der Geschäftstätigkeit von € -407,85 Mio. Im Vorjahr lag dieser bei € -208,64 Mio. Einige Großinvestitionen in Sachanlagen ließen den Cash-flow aus der Investitionstätigkeit von € -169,40 Mio. auf € -241,80 Mio. anwachsen. Der Cash-flow aus der Finanzierungstätigkeit war wiederum mit € -13,96 Mio. nach € -187,59 Mio. nur noch wenig negativ, da im Gegensatz zum Vorjahresvergleichszeitraum eine Unternehmensanleihe begeben wurde.
Mitarbeiter
STRABAG reagierte in einigen Ländern – wie z.B. in Tschechien, Ungarn und den Balkan-Staaten – mit Personalreduktionen auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Dies, verbunden mit dem winterbedingten Leistungsrückgang im ersten Quartal sowie dem Auslaufen von Großprojekten im Nahen Osten, ließ die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter im ersten Halbjahr 2010 um 6 % auf 70.734 Personen sinken.
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Es steht ein Transkript der Investoren-Telefonkonferenz zum Download unter www.strabag.com -> Investor Relations -> Webcasts & Präsentationen -> Webcasts bereit.
Auf der Website veröffentlicht am 31.08.2010 – Zuletzt publiziert am 06.08.2024 13:54:24