Menschen und Arbeitsplatz

Ein sicheres, stabiles Arbeitsumfeld, individuelle Leistungsförderung und Vielfältigkeit in unseren Teams.
An über 700 Standorten stellen rd. 79.000 Menschen weltweit ihr Können unter Beweis. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten mit vereinten Kräften daran, dass die Bauwerke termingerecht in der geforderten Qualität fertiggestellt werden. Damit diese Aufgabe Tag für Tag gelingt, ist STRABAG als Arbeitgeberin gefordert, für faire Beschäftigungsbedingungen zu sorgen: Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sicherstellen, Gleichstellung von Frauen und Männern fördern sowie die Menschenrechte an allen Standorten einhalten.
ARBEITSSICHERHEIT




Durch ständige Veränderungen der Arbeitsumgebung, hohe körperliche Belastung sowie unvorhersehbare Witterungseinflüsse sind Beschäftigte in der Bauwirtschaft im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen einem besonders hohen Unfall- und Gesundheitsrisiko ausgesetzt. Sicherheit und Gesundheit sind daher ein zentrales Anliegen und Bestandteil der Unternehmenskultur von STRABAG. Das Wichtigste für einen erfüllten Arbeitsalltag ist ein gesundes und sicheres Leben, ob auf der Baustelle oder im Büro. Aus diesem Grund stellte sich STRABAG im Rahmen der Konzerninitiative „1>2>3 Entscheide dich für Sicherheit“ bewusst der Herausforderung „Vision Zero – Null Unfälle“.

Projekte und Initiativen

Unfälle aufgrund von Stolpern, Rutschen oder Stürzen (SRS) bilden mit einem Anteil von rd. 25 % die häufigsten Arbeitsunfälle. Daher ist die kontinuierliche Verminderung von SRS-Unfällen auf Baustellen unser vorrangiges Ziel. Im Jahr 2022 wurden unsere Sicherheitsschuhe auf den Prüfstand gestellt. Wir entwickelten gemeinsam mit unserem Lieferanten eine neue Laufsohle, die über mehrere Wochen durch Tragetests in Österreich erprobt wurde. Die Ergebnisse wurden schriftlich ausgewertet und dienen als Grundlage zur Optimierung des Sicherheitsschuhs. Ein groß angelegter Tragetest soll 2023 länderübergreifend ausgerollt werden. Weitere relevante Arbeitsschwerpunkte im Jahr 2022 waren:

• Anpassung der Covid-19-Gefährdungsbeurteilung für Baustellen und Büroarbeitsplätze
• Anpassung der Arbeitssicherheit-Richtlinien für Bürostandorte und Büros auf Baustellen
• Überarbeitung von Informationen zu Infektionsschutz und Hygienemaßnahmen
• Umsetzung von Home-Office-Möglichkeiten
• Initiierung von Impfangeboten
• Nutzung der Covid-19-App für Baustellenbegehungen

Ziele und Indikatoren

Um die Wirksamkeit unserer Sicherheitsmaßnahmen messbar zu machen, legen wir großen Wert auf die exakte Erhebung der Ausfallquote und der Unfallhäufigkeit. Die Arbeitsunfall-Ausfallquote des Konzerns berechnet sich aus der Anzahl der durch Arbeitsunfälle bedingten Ausfallstunden im Verhältnis zu den produktiven Arbeitsstunden. Die Unfallhäufigkeit wird aus der Anzahl der Arbeitsunfälle pro 1 Mio. produktive Arbeitsstunden berechnet.


1Produktive Arbeitsstunden 2022: Gewerbliche: 78.960.602, Angestellte: 58.647.904

2Gewertet werden Arbeitsunfälle (ohne Wegunfalle zwischen Wohn- und Arbeitsort sowie ohne Berufskrankheiten) mit einem Arbeitsausfall von zumindest einem Kalendertag, gezählt ab dem Tag nach dem Arbeitsunfall.

Mehr zu Arbeitssicherheit finden Sie im aktuellen Geschäftsbericht.


GESUNDHEITSPRÄVENTION

Die Gesundheit und Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erhalten, ist uns ein zentrales Anliegen und für einen langfristigen Unternehmenserfolg unverzichtbar. Das Arbeiten im Baugewerbe wird in der Öffentlichkeit vor allem mit schwerer körperlicher Leistung verbunden. Doch auch die psychische Belastung kann zu einem Thema werden. Die psychosoziale Gesundheit durch Stressprävention und -bewältigung zu stärken, ist daher eines unserer wichtigsten Handlungsfelder im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM).

Projekte und Initiativen

Die Zusammenarbeit von BGM, der Arbeitssicherheit und den arbeitsmedizinischen Diensten sieht u. a. die Organisation und Ausweitung von Gesundheitsaktionen in Niederlassungen und auf Baustellen vor. Präventionsangebote, wie z. B. Hör-, Seh- und Lungenfunktionstests sowie Wirbelsäulen-, Herz- und Beweglichkeits-Screenings, und individuell zusammengestellte Aktionen erweitern das Angebot für unsere gewerblichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Des Weiteren bietet das BGM ein breit gefächertes und zielgerichtetes Angebot an den Bürostandorten an. Neben Augen-, Stress- und Vorsorgeuntersuchungen stehen diverse Gesundheitskurse, etwa eine Rückenschule oder Yoga sowie Vorträge und Workshops in den Haupthandlungsfeldern Bewegung, Ernährung und Stressprävention, zur Auswahl.


Ziele und Indikatoren

Übergeordnetes Ziel ist es, die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erhalten. Die dazu gesetzten Maßnahmen wirken darauf hin, sowohl die Arbeitsbedingungen zu verbessern als auch die persönlichen Ressourcen am Arbeitsplatz aller Beschäftigten und Führungskräfte zu stärken. Unter anderem mittels der Krankheitsausfallquote¹ beobachten wir, wie gut wir dieses Ziel erreichen:


¹Werte wurden aufgrund einer Umstellung der Berechnungsmethode nachträglich angepasst.

Mehr zum Thema Gesundheitsschutz finden Sie im aktuellen Geschäftsbericht.



STRATEGISCHE PERSONALENTWICKLUNG



Die Bauwirtschaft ist eine personalintensive Branche, deren Geschäftsergebnis maßgeblich vom Engagement der in ihr tätigen Menschen beeinflusst wird – nicht zuletzt deshalb, weil sie aufgrund von Fachkräftemangel und saisonbedingten Engpässen einen kritischen Faktor darstellen. Der STRABAG-Konzern antwortet auf diese Themen mit einer konsequenten strategischen Personalplanung und der kontinuierlichen Weiterbildung und -entwicklung seiner Beschäftigten.

Projekte und Initiativen

Wir arbeiten ständig daran, den Konzern als attraktiven Arbeitgeber auf dem Arbeitsmarkt zu positionieren und damit nachhaltig zur Deckung des künftigen Bedarfs an qualifizierten Fach- und Führungskräften beizutragen. 2022 wurden wir mit den Siegeln „Faire Ausbildung“ und „Faires Trainee-Programm“ ausgezeichnet, und der Employer Branding-Dienstleister Universum kürte uns zu einem der „Most attractive Employers 2022 für Studierende“.
Neben erfolgreich umgesetzten Employer Branding-Aktivitäten sowie die im September 2022 gestartete „Work On Progress“ Kampagne wurden 2022 zahlreiche Karriere-Storys produziert, die Einblick in die einzelnen Berufsbilder geben. Diese sind auf karriere.strabag.com veröffentlicht.

Ziele und Indikatoren

Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, fördern und optimieren wir die bedarfsorientierte fachliche und persönliche Entwicklung sowie Qualifikation unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nur so können wir unseren Kundinnen und Kunden eine termin- und fachgerechte Umsetzung ihrer Projekte garantieren. Der Weiterbildungsbedarf ist vorwiegend im Rahmen des Mitarbeitergesprächs zu erheben. Dieses essenzielle Instrument der Mitarbeiterführung ist von der bzw. dem Vorgesetzten zumindest jährlich durchzuführen und bietet Gelegenheit für wechselseitiges Feedback. Durch den Arbeitsschwerpunkt auf Weiterbildungsmaßnahmen konnte STRABAG im Jahr 2022 die Anzahl an angebotenen Trainings und Teilnehmenden sowie den Trainingstagen pro Person im Angestelltenverhältnis steigern.







Mehr zum Thema Strategischer Personalentwicklung finden Sie im aktuellen Geschäftsbericht.



MENSCHENRECHTE



Durch unser Angebot an Bauleistungen auch in strukturschwachen Regionen leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Ausbau von Infrastruktur und zur Schaffung von Arbeitsplätzen. In Summe werden rd. 94 % der Bauleistungen in Europa und rd. 6 % außerhalb Europas erbracht. Einzelne Projekte werden auch in Ländern ausgeführt, die bezüglich ihrer menschenrechtlichen Praxis in der internationalen Kritik stehen.

Projekte und Initiativen

Seit Frühjahr 2021 ist STRABAG Mitglied des Global Compact der Vereinten Nationen beigetreten. Mit dem Beitritt verpflichten wir uns zur Einhaltung zehn globaler Prinzipien in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsprävention.

Im Dezember 2022 wurde nach zweijähriger Projektlaufzeit das Konzernprojekt Nachhaltigkeit in der Lieferkette abgeschlossen. Im Rahmen dieses Projekts wurde ein Management- und Auditsystem für nachhaltiges Lieferkettenmanagement konzeptioniert, das in den kommenden Jahren implementiert und weiterentwickelt werden soll. Zu den wesentlichen Projektergebnissen zählt die Entwicklung einer Softwarelösung zur Lieferantenselbstauskunft in unserem Lieferantenportal SPS sowie die Konzeption der Lieferantenaudits mit umfangreicher Auditcheckliste zu den Themen Menschenrechte und Arbeitsbedingungen, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sowie Umwelt und Beschaffung. Des Weiteren wurden regelmäßige Informations- und Sensibilisierungsmaßnahmen bei den relevanten Entscheidungsträgern durchgeführt und erste Schulungsmaßnahmen für Mitarbeitende und Lieferanten für das Jahr 2023 vorbereitet. Ein weiterer Schwerpunkt des Projektteams lag in der Vorbereitung auf das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. In diesem Kontext wurde ein Maßnahmenpaket konzeptioniert, das 2023 mit Inkrafttreten des Gesetzes umgesetzt werden soll.

Ziele und Indikatoren

Die Schaffung und Aufrechterhaltung von Beschäftigungsbedingungen unter Einhaltung der Kernarbeitsnormen der International Labour Organization (ILO) und der aAllgemeinen Erklärung der Menschenrechte sind als wesentliche Grundprinzipien im Code of Conduct des STRABAG Konzerns festgehalten. Von besonderer Relevanz für die Geschäftstätigkeiten von STRABAG sind

Verbot der Diskriminierung 
Verbot der Sklaverei und des Menschenhandels 
Verbot der Kinderarbeit 

Die Zielerreichung wird anhand folgender Indikatoren gemessen: 

Anzahl der festgestellten Fälle der Kategorie „Diskriminierung“ im Jahr 2022 (Zuordnungsdatum = Datum der abschließenden Feststellung): 13 
Anzahl der festgestellten Fälle der Kategorie „Menschenrechte und Arbeitsbedingungen“ im Jahr 2022 (Zuordnungsdatum = Datum der abschließenden Feststellung): 3

Im Jahr 2022 wurden mit insgesamt 16 Meldungen deutlich weniger Fälle (2021: 27 gemeldete Fälle) festgestellt. Von den 16 Meldungen ließen sich 13 der Kategorie „Diskriminierung“ und drei der Kategorie „Menschenrechte und Arbeitsbedingungen“ zuordnen. Bei sechs der 16 Fälle konnte der Konflikt einvernehmlich gelöst werden. In einem Fall kam es zur Kündigung durch den:die Arbeitnehmer:in, in einem anderen haben sich personalrechtliche Konsequenzen ergeben. Zwei Hinweise haben sich nicht erhärtet. Sechs Hinweise wurden zurückgezogen.

Mehr zum Thema Menschenrechten finden Sie im aktuellen Geschäftsbericht.



GLEICHSTELLUNG VON FRAUEN UND MÄNNERN



Die Bauwirtschaft als Berufssparte beschäftigt in den technischen Berufen traditionell überwiegend Männer. Frauen sind daher in allen Hierarchieebenen unterdurchschnittlich repräsentiert. Unter anderem der Fachkräftemangel erfordert allerdings, dass der Sektor in Zukunft stärker als bisher auf die Arbeitskraft von Frauen setzt. Die STRABAG SE ist außerdem davon überzeugt, dass Diversität den Erfolg im Unternehmen nachhaltig steigert. Unter Vielfalt versteht die STRABAG SE verschiedene Nationalitäten, Kulturen und Bildungshintergründe, eine ausgewogene Altersstruktur sowie ein Miteinander von Männern und Frauen. Damit Vielfalt entstehen kann, braucht sie einen Nährboden – ein Arbeitsumfeld, das frei ist von Diskriminierung, Belästigung und Repressalien. STRABAG stellt nicht nur dies über ein System von Ombudsleuten sicher, sondern setzt auch aktiv Maßnahmen, damit die Vielfalt gedeihen kann, etwa solche zur Förderung der Einbindung von Frauen.

Projekte und Initiativen

Wenn es gelingt, mehr Frauen für eine berufliche Tätigkeit im Bauwesen bzw. bei STRABAG zu begeistern, wird damit auch die Basis für eine höhere Repräsentation von Frauen in den Führungsgremien gelegt. Die bisherigen Aktivitäten zur Erhöhung der Zahl der weiblichen Belegschaft und zur Förderung von Karrieren von Frauen im STRABAG Konzern setzen an vier Stellen an:

  • Das „Gender Diversity Team“ (GDT) trat 2022 in sechs Sitzungen zusammen. An einem Termin wurde im Rahmen sogenannter Resonanzgruppen das Feedback von jeweils fünf Kolleginnen zum Thema „Arbeitszeitmodelle“ eingeholt und daraus. Maßnahmen abgeleitet, die dem Vorstand der STRABAG SE zur Beschlussfassung vorgelegt werden
  • Gezieltes Marketing: STRABAG achtet in ihren Texten und Stellenausschreibungen durchgängig auf gendergerechte Formulierungen.
  • Vereinbarkeit von Karriere und Familie: Insbesondere im Hinblick auf Potenzial- und Leistungsträgerinnen und -träger konkurriert STRABAG mit anderen Bauunternehmen um flexible und möglichst mobile Mitarbeitende
  • Karriereförderung: Im Unternehmen bestehen keine Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen bei vergleichbarer Tätigkeit und Ausbildung.

Ziele und Indikatoren

Um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und von der Vielfalt unterschiedlicher Sichtweisen zu profitieren, hat sich STRABAG im Jahr 2013 das Ziel gesetzt, den weltweiten Frauenanteil im Konzern jährlich zu heben – also für eine höhere Repräsentanz von Frauen im Konzern zu sorgen. Mit der Unterzeichnung der UN Women’s Empowerment Principles – der „Grundsätze zur Stärkung der Frauen im Unternehmen“ – unterstrich der damalige STRABAG SE-Vorstandsvorsitzende Hans Peter Haselsteiner die Verbindlichkeit dieses Ziels.

Mehr zum Thema Gleichstellung von Frauen und Männern finden Sie im Corporate Governance Bericht.



Auf der Website veröffentlicht am 27.07.2015 – Zuletzt publiziert am 06.08.2024 14:04:29
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