STRABAG SE-Geschäftsbericht 2021

STRABAG SE: Zweites Covid-19-Jahr gut gemeistert
  • Leistung nur noch knapp unter Vorkrisenniveau
  • Erneuter Rekord beim Auftragsbestand: € 22,5 Mrd.
  • EBIT-Marge auf außergewöhnlich hohem Niveau: 5,9 %
  • Ausblick: EBIT-Marge nachhaltig bei ≥ 4,0 % ab 2022



Wien, 29.4.2022 Der börsenotierte Baukonzern STRABAG SE zieht Bilanz über das zweite Covid-19-Jahr: Die Leistung stieg um 4 % und liegt damit nur noch knapp unter dem Rekordjahr 2019. Sowohl der Auftragsbestand als auch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) liegen auf Rekordniveau. Die EBIT-Marge ist mit 5,9 % außergewöhnlich hoch.

Thomas Birtel, Vorstandsvorsitzender der STRABAG SE: „So sehr uns der Rückblick auf dieses erfolgreiche, vergangene Jahr freut, müssen wir uns doch auf die gegenwärtigen Herausforderungen konzentrieren. Im Sinne unseres Unternehmens und in Hinblick auf die Verantwortung für unsere 74.000 Mitarbeitenden setzen wir jeden rechtlich möglichen Schritt, um uns klar von unserer russischen Aktionärin zu distanzieren und jedwede Einflussnahme zu unterbinden. Das haben wir nicht zuletzt mit dem frühzeitigen Entschluss, keine Dividende an Rasperia auszuzahlen, getan.

Leistung, Umsatz und Auftragsbestand
Der STRABAG SE-Konzern verbuchte im Geschäftsjahr 2021 eine um 4 % höhere Leistung von € 16,1 Mrd. Der konsolidierte Konzernumsatz des Geschäftsjahrs 2021 betrug € 15,4 Mrd. – wie bei der Leistung wurde damit ein leichtes Plus von 4 % verzeichnet. Zum Umsatz trugen die operativen Segmente Nord + West 48 %, Süd + Ost 32 % sowie International + Sondersparten 20 % bei. Der Auftragsbestand lag mit € 22,5 Mrd. um 22 % über jenem des Vorjahrs und damit ein weiteres Mal auf Rekordniveau.

Ertragslage
2021 übertraf das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) mit € 1.445,72 Mio. zum dritten Mal in Folge die Marke von € 1,0 Mrd.; die EBITDA-Marge stieg von 8,0 % auf 9,5 %. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen haben sich im Vergleich zum Vorjahr um € 5,81 Mio. auf 549,61 Mio. minimal erhöht.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg infolge zahlreicher positiver Ergebniseinflüsse in allen Segmenten um 42 % auf € 896,11 Mio. Dies entspricht einer EBIT-Marge von 5,9 % nach 4,3 % im Jahr 2020.

Das Zinsergebnis mit € -12,57 Mio. verbesserte sich um € 8,03 Mio., was auf den Wegfall von Zinsaufwendungen zurückzuführen ist. Das negative Kursergebnis fiel mit € -3,88 Mio. etwas geringer aus als im Vorjahr (2020: € -5,35 Mio.).

Die Ertragsteuerquote lag bei 32,5 % und war damit im Vergleich zum Vorjahr etwas tiefer. Das Ergebnis nach Steuern betrug € 596,40 Mio., was einem Anstieg gegenüber 2020 um € 197,34 Mio. entspricht. Auf Minderheitsgesellschafter entfiel ein Anteil am Ergebnis von € 10,69 Mio. nach € 3,84 Mio. im Vorjahr. Das Konzernergebnis 2021 lag damit bei € 585,71 Mio., dies entspricht einer Zunahme um 48 %. Das Ergebnis je Aktie belief sich auf € 5,71 (2020: € 3,85).

Vermögens- und Finanzlage
Die Bilanzsumme blieb im Vergleich zum Vorjahr mit € 12,2 Mrd. beinahe unverändert. Erwähnenswert ist der leichte Anstieg der liquiden Mittel um € 106,30 Mio. auf € 2.963,25 Mio. trotz der Ausschüttung der erhöhten Dividende für das Jahr 2020.

Das Eigenkapital blieb mit € 4.071,82 Mio. wie im Jahr zuvor weiterhin über der Marke von € 4 Mrd., ging allerdings etwas zurück. Dies schlug sich in einem Rückgang der Eigenkapitalquote von 33,9 % auf 33,3 % nieder. Am 31.12.2021 wurde wie gewohnt eine Netto-Cash-Position verzeichnet, die angesichts der geringeren Abfertigungs- und Pensionsrückstellungen und der erhöhten liquiden Mittel auf € 1,9 Mrd. gesteigert werden konnte.

Der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit verschlechterte sich trotz des gestiegenen Cashflows aus dem Ergebnis von € 1.279,66 Mio. leicht auf € 1.220,56 Mio. Hauptgrund dafür war ein im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weniger starker Abbau von Working Capital. Die Erwartung einer deutlichen Verringerung der Anzahlungen im Jahr 2021 und eines damit einhergehenden Anstiegs des Working Capitals auf gewohnte Niveaus materialisierte sich neuerlich nicht.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit war wieder etwas stärker negativ, nachdem 2020 die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen Covid-19-bedingt zurückgefahren worden waren. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit wies einen Wert von € -743,90 Mio. nach € -495,89 Mio. im Vorjahr auf, was im Wesentlichen auf die Dividendenausschüttung zurückzuführen ist.

Ausblick
Vor Ausbruch des Kriegs hatten wir basierend auf dem neuerlichen Rekordauftragsbestand zum Jahresende 2021 von rd. € 22,5 Mrd. noch eine Leistung von € 16,6 Mrd. angepeilt. Dies entspräche dem hohen Niveau von 2019, der Zeit vor der Pandemie. Nun sehen wir bereits kriegsbedingte Materialengpässe und Preissteigerungen, und deren Dynamik ist dabei noch wesentlich stärker als im Vorjahr. Die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf unser Geschäft können aktuell noch nicht konkret beziffert werden. Wir hoffen dennoch, auch diese Krise wieder mit unserer bewährten Strategie der Diversifizierung und Regionalität bewältigen zu können. Daher bleiben wir zum heutigen Zeitpunkt bei unserer Guidance.

Weitere Details zu den Geschäftszahlen 2021 werden der STRABAG SE-Vorstandsvorsitzende, Thomas Birtel, und Finanzvorstand Christian Harder heute, Freitag, ab 10:00 Uhr, auf der virtuell stattfindenden Bilanzpressekonferenz bekanntgeben.



Auf der Website veröffentlicht am 29.04.2022 – Zuletzt publiziert am 06.08.2024 14:05:16
DOWNLOADS
KONTAKT