STRABAG SE-Geschäftsbericht 2008

STRABAG SE: Ergebnisse des Geschäftsjahres 2008
  • Umsatz um 24 % auf € 12.228 Mio. gestiegen, EBITDA um 9 % erhöht, EBIT sinkt um 14 %
  • Ergebnis je Aktie bei € 1,38 – Vorstand schlägt Dividende von € 0,55 je Aktie vor
  • Sicherheit steht im Geschäftsjahr 2009 an oberster Stelle: Liquide Mittel in Höhe von € 1,5 Mrd., Eigenkapitalquote bei 30,5 %


Wien, 30.4.2009 STRABAG SE übertraf im Geschäftsjahr 2008 ihr Wachstumsziel: Die Bauleistung stieg aufgrund von organischem Wachstum und Akquisitionen um 28 % auf € 13.742,5 Mio. Der Anteil der Aktivitäten in Zentral- und Osteuropa lag wie bereits im Vorjahr bei 31 %. Der Umsatz erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 24 % auf € 12.227,8 Mio.

Trotz der höheren Rückstellungen, der Abwertungen von Forderungen und des geringeren Ergebnisses aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen war das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) mit € 647,7 Mio. um 9 % höher als im Vorjahr. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank aufgrund von akquisitions- und investitionsbedingt stark erhöhten laufenden Abschreibungen sowie außerplanmäßigen Abschreibungen (davon rd. € 25 Mio. Abschreibungen auf Firmenwerte) um 14 % auf € 269,9 Mio. Daraus resultierte eine EBIT-Marge von 2,2 % nach 3,2 % im Vorjahr.

Im Geschäftjahr 2008 unterbreitete STRABAG SE den restlichen Aktionären der börsenotierten deutschen Tochter STRABAG AG, Köln, ein freiwilliges Übernahmeangebot. Deshalb verringerte sich das den anderen Gesellschaftern zustehende Ergebnis (Minderheitsanteile) um 75 % auf € 9,3 Mio. Dies führte zu einem Konzernergebnis von € 157,0 Mio. (-8 %). Die Anzahl der gewichteten ausstehenden Aktien erhöhte sich von 82.904.110 Stück auf 114.000.000 Stück, wodurch das Ergebnis je Aktie im Vergleich zum Konzernergebnis überdurchschnittlich um 33 % auf € 1,38 fiel.

STRABAG SE Vorstandsvorsitzender Hans Peter Haselsteiner stellt eine im Vergleich zum Vorjahr unveränderte Dividende in Aussicht: „Trotz gesunkener Gewinne haben meine Vorstandskollegen und ich beschlossen, der Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von € 0,55 je Aktie vorzuschlagen. Die Dividende ist damit in der absoluten Höhe gleich wie im Vorjahr, die Dividendenrendite natürlich deutlich höher. Wir wollen damit unseren Aktionären einerseits ein Zeichen der Wertschätzung geben und andererseits unsere Überzeugung bekräftigen, dass STRABAG – sowohl hinsichtlich ihrer Liquidität als auch hinsichtlich der zu erwartenden weiteren Gewinne – ein stabiles Unternehmen ist.“

Die Bilanzsumme der STRABAG SE erhöhte sich im vergangenen Jahr erneut deutlich um 26 % auf € 9.765,2 Mio. Die Eigenkapitalquote ging von 40,0 % auf 30,5 % zurück, liegt damit aber weiterhin deutlich über dem Branchendurchschnitt. Der Vorstand hält mittelfristig eine Eigenkapitalquote zwischen 20 % und 25 % für zielführend.

Die STRABAG SE hat per 31.12.2008 Gesamtrahmen für Bar- und Avalkredite in Höhe von € 5,5 Mrd. Die darin enthaltenen liquiden Mittel in Höhe von € 1,5 Mrd. und freie Barkreditrahmen in Höhe von € 0,4 Mrd. sichern die Liquiditätserfordernisse des Konzerns. Dennoch sind nach Maßgabe der Marktsituation weitere Anleihen vorgesehen, um die Liquiditätsreserven für die Zukunft auf hohem Niveau zu halten.

Der Cash-flow aus der Geschäftstätigkeit steigerte sich im vergangenen Geschäftsjahr deutlich um 40 % auf € 689,9 Mio. Dies ist zum einen auf die Zunahme beim Cash-flow aus dem Ergebnis um 19 % auf € 536,1 Mio. sowie auf einen Abbau des Working Capitals im Vergleich zum 31.12.2007 zurückzuführen. Im kommenden Geschäftsjahr möchte STRABAG weiterhin das Augenmerk auf ein striktes Working Capital Management legen.

Im Einklang mit der bisherigen Expansionsstrategie der STRABAG Gruppe stieg der Cash-flow aus der Investitionstätigkeit signifikant um 63 % auf € -1.046,4 Mio. Der Cash-flow aus der Finanzierungstätigkeit drehte mit € -96,9 Mio. ins Minus, nachdem er im Geschäftsjahr 2007 durch die beiden Kapitalerhöhungen einen stark positiven Wert ausgewiesen hatte.

Das Segment Hoch- und Ingenieurbau erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2008 eine Bauleistung von € 5.821,8 Mio., womit ein organisches Wachstum um 8 % gegenüber dem Vorjahr gelang. Besonders hohe absolute Zuwächse waren in den Märkten Russland (+83 % auf € 464,7 Mio.), Slowakei (+55 % auf € 352,5 Mio.) und Deutschland (+5 % auf € 1.975,1 Mio.) zu verzeichnen. Der Anteil an der Gesamtbauleistung des Konzerns ging von 50 % auf 42 % zurück, da insbesondere das Segment Verkehrswegebau durch Firmenübernahmen überproportional stark gewachsen ist. Der Umsatz lag mit € 5.244,1 Mio. um 9 % über jenem des Geschäftsjahres 2007. Die EBIT-Marge blieb mit 1,5 % gegenüber 2007 (1,6 %) praktisch unverändert.

Eine Reihe von Akquisitionen ließ die Bauleistung im Segment Verkehrswegebau im Geschäftsjahr 2008 um 36 % auf € 6.274,2 Mio. wachsen. Der Umsatz des Segmentes erhöhte sich im Berichtsjahr dank zahlreicher Akquisitionen um 23 % auf € 5.464,3 Mio. Schwankende Rohstoffpreise und Integrationskosten belasteten das EBIT (€ 137,8 Mio.) und damit auch die EBIT-Marge (2,5 % nach 4,2 % im Vorjahr).

Während die Bauleistung im Segment Sondersparten & Konzessionen im Geschäftsjahr 2007 noch rückläufig war, zeigte sie im Jahr 2008 eine Steigerung um 143 % auf € 1.417,4 Mio., wodurch sich der Anteil des Segmentes an der Gesamtbauleistung des Konzerns von 5 % auf 10 % erhöhte. Das Segment erbrachte im Geschäftsjahr 2008 einen Umsatz in Höhe von € 1.483,3 Mio. im Vergleich zu € 585,0 Mio. im Jahr zuvor. Das EBIT stieg um 7 % auf € 51,9 Mio.

Im Geschäftsjahr 2008 überstieg der Konzern-Auftragsbestand erstmals die historische Marke von € 13 Mrd. und erreichte per 31.12.2008 mit einem Zuwachs von 23 % gegenüber dem Vorjahr € 13,3 Mrd. Damit deckte er rechnerisch 96 % der Bauleistung des Jahres 2008 ab. Bemerkenswert ist die Auftragsentwicklung im Wachstumsmarkt Polen: Mit € 1.188,5 Mio. hat sich der Auftragsbestand gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. In Deutschland erhöhte sich der Auftragsbestand bedingt durch Zukäufe um rund 45 %. In Russland dagegen konnte das hohe Niveau des Vorjahres nicht gehalten werden: In diesem Markt reduzierte sich der Auftragsbestand um 17 % auf € 1.399,0 Mio. In Ungarn lässt die Abnahme um rund ein Viertel auf einen zukünftigen Abbau der Kapazitäten schließen.

Für STRABAG steht im Geschäftsjahr 2009 Sicherheit an oberster Stelle: Mit einer Eigenkapitalquote von rund 31 % und liquiden Mitteln von € 1,5 Mrd. sieht sich das Unternehmen in einer soliden Finanz- und Liquiditätsposition, die es unter anderem durch eine restriktive Akquisitions- und Investitionspolitik sowie durch ein aktives Working Capital Management abzusichern gilt. Das bisherige Ziel, die Margen zu steigern, wird auch im Jahr 2009 trotz geplanter bzw. bereits beschlossener Einsparungs- und Restrukturierungsmaßnahmen nicht erreicht werden können.



Auf der Website veröffentlicht am 05.03.2009 – Zuletzt publiziert am 06.08.2024 13:54:16
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