Zwischenbericht Januar–März 2016

STRABAG SE verringert saisonüblichen Winterverlust im ersten Quartal 2016
  • Leistung bei € 2,3 Mrd., um 9 % unter dem sehr hohen Niveau des Vorjahrs
  • EBIT wiederum gesteigert (+9 %); trotzdem wie immer im ersten Quartal saisonal bedingt noch negativ
  • Auftragsbestand von knapp € 14 Mrd. und damit um 8 % gesunken
  • Ausblick 2016: Gleichbleibende Leistung, Ziel einer EBIT-Marge von 3 % wird bekräftigt



Wien, 31.5.2016

Der börsenotierte Baukonzern STRABAG SE hat den in der Bauwirtschaft typischen Winterverlust in den ersten drei Monaten des Jahrs verringert: Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich um 13 %, wie auch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 9 %. Das Konzernergebnis kam mit € -116,99 Mio. auf dem Niveau des Vorjahresquartals zu liegen.

Nach einem besonders milden Winter letztes Jahr und einem damit verbunden außergewöhnlich hohen Leistungsniveau im Vergleichszeitraum des Vorjahrs verzeichneten wir im ersten Quartal des laufenden Jahrs einen witterungsbedingten Rückgang der Leistung. Wie immer in der Baubranche kann dies nicht als Indikation für das Gesamtjahr gesehen werden. Wir gehen derzeit davon aus, dass wir im Laufe dieses Geschäftsjahres in etwa eine gleichbleibende Leistung erwirtschaften können. In Deutschland wurde zwar eine deutliche Aufstockung der Infrastrukturinvestitionen angekündigt, aber aufgrund der fehlenden Ausschreibungs- und Planungskapazitäten erwarten wir 2016 noch keinen signifikanten Anstieg. Ergebnisseitig sehen wir uns in unserem Vorhaben bestätigt, am Ende des Jahrs eine EBIT-Marge von 3 % auf den Umsatz zu erreichen“, erläutert Thomas Birtel, Vorstandsvorsitzender der STRABAG SE.

Leistung und Umsatz
Die STRABAG SE erbrachte im ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2016 eine Leistung in Höhe von € 2.256,93 Mio. – ein Rückgang um 9 %. Ausgehend von einem sehr hohen Niveau im Vergleichszeitraum des Vorjahrs war die Leistung in Deutschland rückläufig (-5 %), in Polen (-29 %) wirkte sich die ungünstigere Witterung im ersten Quartal negativ aus. Der konsolidierte Konzernumsatz sank ebenso wie die Leistung und ging um 7 % auf € 2.124,01 Mio. zurück.

Auftragsbestand
Der Auftragsbestand per 31.3.2016 lag ebenfalls unter dem Niveau des ersten Quartals 2015, und zwar mit € 13.976,62 Mio. um 8 % darunter. Während sich der Auftragsbestand im Segment Nord + West und hier insbesondere in Polen dank mehrerer Straßenbauaufträge verbesserte, war er in den beiden anderen Segmenten rückläufig.

Ertragslage
Die Ergebnisentwicklung des STRABAG-Konzerns ist aufgrund der eingeschränkten Bautätigkeit im Winter einer deutlichen Saisonalität unterworfen. Das erste Halbjahr liefert typischerweise einen negativen Ergebnisbeitrag, der durch das Ergebnis im zweiten Halbjahr überkompensiert wird. Wegen der saisonalen Entwicklung ist ein Vergleich der Ergebnisse zum Vorquartal nicht sinnvoll.

Das EBITDA verbesserte sich um 13 % auf € -57,71 Mio. Dies ist unter anderem auf geringere Belastungen aus Großprojekten und dem Flächengeschäft in Südosteuropa zurückzuführen. Die Abschreibungen konnten vor allem durch den vereinbarten Verkauf des Großen Wasserbaus um 6 % reduziert werden. Das EBIT lag bei € -145,40 Mio. und damit um 9 % weniger tief im negativen Bereich.

Das Zinsergebnis belief sich auf € -8,89 Mio. – nach einem positiven Zinsergebnis im Vergleichszeitraum des Vorjahrs in Höhe von € 7,70 Mio. Dies ist darauf zurückzuführen, dass im ersten Quartal 2015 deutlich positive Wechselkursdifferenzen, vor allem hinsichtlich des Schweizer Franken, in Höhe von € 14,66 Mio. enthalten waren, während im ersten Quartal 2016 negative Kurseffekte von € -2,73 Mio. zu verzeichnen waren. In Summe errechnet sich ein annähernd gleichbleibendes Ergebnis vor Steuern (EBT) von € -154,29 Mio. Dementsprechend gestalteten sich die Ertragsteuern mit € 24,16 Mio. erneut im positiven Bereich und damit entlastend. Es blieb ein Ergebnis nach Steuern von € -130,13 Mio. (-2 %). Der Fremdanteil am Ergebnis war mit € 13,14 Mio. (Beteiligung der Fremdanteilseigner am Verlust) um € 2,15 Mio. höher als im Vorjahresquartal. Der Erwerb der Minderheitenanteile der Ed. Züblin AG erfolgte erst im April 2016 und hat daher auf den Zwischenabschluss zum 31.3.2016 noch keine Auswirkungen. Insgesamt konnte ein Konzernergebnis von € -116,99 Mio. erzielt werden. Bei 102.600.000 ausstehenden Aktien gleicht dies einem Ergebnis je Aktie von € -1,14 wie im ersten Quartal des Vorjahrs.

Vermögens- und Finanzlage
Die Bilanzsumme sank im Vergleich zum 31.12.2015 um € 827,32 Mio. und betrug € 9.901,55 Mio. Bilanzprägend war die Reduktion der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Außerdem wirkt sich der typische Winterverlust wie üblich in einem saisonal bedingt etwas geringeren Eigenkapital aus. Die Eigenkapitalquote stieg aufgrund der gesunkenen Bilanzsumme jedoch auf 32,2 % nach 31,0 % zu Jahresende 2015. Die Netto-Cash-Position lag bei € 535,89 Mio.; damit verringerte sie sich – wie saisonal üblich – gegenüber dem Jahresende. Der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit lag mit € -513,56 Mio. deutlich tiefer im negativen Terrain als im ersten Quartal des Vorjahrs. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit war durch höhere Investitionen und geringere Anlagenverkäufe mit € -51,98 Mio. um € -19,16 Mio. tiefer als im ersten Quartal des Vorjahrs. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit lag bei € -78,62 Mio. Hier schlug die Rückzahlung einer Projektfinanzierung zu Buche, während im Vorjahr durch die Anleiheemission ein positiver Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit ausgewiesen wurde.

Mitarbeiteranzahl
Die Mitarbeiteranzahl nahm um 3 % auf 68.808 Personen ab. Die Reduktion ist fast ausschließlich auf das gewerbliche Personal zurückzuführen und hier insbesondere in den personalintensiven Regionen Naher Osten und Afrika. In Polen wurde angesichts des erfreulichen Auftragsbestands aufgestockt, in den Heimatmärkten Deutschland und Österreich blieb die Beschäftigungszahl in etwa gleich.

Ausblick
Der Vorstand der STRABAG SE rechnet für das Geschäftsjahr 2016 allenfalls mit einer gleichbleibenden Leistung. Für die Folgejahre wird von einem organischen Wachstum etwa in Höhe der Inflation ausgegangen. An der Zielvorgabe, ab 2016 nachhaltig eine EBIT-Marge (EBIT/Umsatz) von 3 % zu erreichen, hält der Vorstand fest, da sich die Anstrengungen, das Risikomanagement weiter zu verbessern und die Kosten zu senken, bereits positiv im Ergebnis bemerkbar machen.



Auf der Website veröffentlicht am 31.05.2016 – Zuletzt publiziert am 16.11.2022 11:23:48
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